Konzert N°3
Suchen und Finden
Der Aufbruch der Frauen
Pforte um 7 | Die öffentliche Generalprobe
Do 21. April, 19 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch
Pforte um 8 | Konzert & Buffet
Fr 22. April, 20 Uhr, Pförtnerhaus Feldkirch
Pforte im Frauenmuseum | Konzert und Ausstellung
Sa 23. April, 17 Uhr, Frauenmuseum Hittisau
Impuls um halb | 19.30 Uhr, Erdgeschoss Pförtnerhaus
Die Jazzpianistin und Komponistin Verena Zeiner teilt mit uns im Impuls um halb ihre Gedanken zum Thema «Finden, ohne zu suchen». Eine Anmeldung dazu ist nicht notwendig.
Programm
Maria Bach (1896–1978) 2. Streichquartett
Verena Zeiner (*1983) On Connection für Klavierquintett UA
Johanna Müller-Hermann (1868–1941) Klavierquintett g-Moll op. 31
Ensemble Louise Farrenc
Mayumi Kanagawa Violine
Jevgēnijs Čepoveckis Violine
Klaus Christa Viola
Mathias Johansen Violoncello
Katya Apekisheva Klavier
Von: Erich Hermann | Betreff: johanna müller-hermann Datum: 8. September 2021 um 22:40:32 MESZ
Sehr geehrter Herr Christa,
mit großer Freude habe ich gestern Ihre eindrucksvolle Wieder- gabe des Streichquintetts op. 7 von Johanna Müller-Hermann in YouTube entdeckt. Es ist meines Wissens das erste Mal, dass seit dem
Tod der Komponistin dieses Werk gespielt wird, jeden- falls aber war die Aufführung ein großes Verdienst um Johanna Müller-Hermann (...) Ich vermute, dass der Wiederentdeckung eine mühsame
Durchforschung des Archivs in der Österreichi- schen Nationalbibliothek vorausgegangen ist. Es würde mich sehr interessieren, wie dieses Ergebnis zustande kam. Ich muss mein Interesse erklären:
Ich bin ein Großneffe der Komponistin (...) Ich war einer der «Verwalter» der Urheberrechte, kenne den Katalog ihrer Werke und weiß, dass nur ein kleiner Teil ihrer Musik in der gegenwärtigen
Situation (und wohl auch in der Zukunft) die Chance einer Aufführung hat. Umsomehr freut es mich, dass nach dem Streichquartett op. 6 nun auch das Streichquintett in die Öffentlichkeit treten
konnte. Das Video zeigt, mit welcher Begeisterung und welchem Engagement musiziert wurde, das kommt sehr gut «herüber». – Falls Sie interessiert sind, sich mehr mit der Persönlichkeit von Johanna
Müller-Hermann zu beschäftigen, kann ich Ihnen vielleicht
die eine oder andere Information geben.
Es würde mich freuen, von Ihnen zu hören. Mit besten Grüßen aus Wien
Erich Hermann
Freudige Überraschung
Jener Augenblick, an dem wir dieses Werk zum ersten Mal auf unseren Notenständern liegen hatten, ist mir noch in lebendigster Erinnerung: Wir spielten das Quintett vom Blatt, der letzten Note
folgte ein Moment des Schweigens, unsere Blicke trafen sich und wir wussten: Hier liegt ein großartiges Meister- werk, ein Werk, mit dem Johanna Müller-Hermann eben- bürtig in die Riege großer
Namen wie Gustav Mahler oder Arnold Schönberg eingeordnet werden darf.
Im April 2022 werden wir ein weiteres Quintett von Johanna Müller-Hermann zur Aufführung bringen, das höchst wahrscheinlich 1932 zum letzten Mal gespielt wurde. Wie Erich Hermann mir erzählte, war ihr gerade dieses Klavierquintett besonders lieb, noch kurz vor ihrem Tod wünschte sie sich die Drucklegung dieses Werkes. Ein Kritiker schrieb nach der Uraufführung:
Johanna Müller-Hermann, eine unserer bedeutendsten Komponistinnen kam mit ihrem Klavierquintett (g-moll) anlässlich des jüngsten Abends des Prix-Quartetts zu verdienter Würdigung. Auch die
illustre Nachbarschaft eines glänzend gespielten Beethoven und des originellen Quartetts von Ravel konnte dem Werk der hochangesehenen Komponistin nicht bloss keinen Abbruch tun, sondern der
meisterhafte Aufbau, die Klangschönheit und der Erfindungsreichtum, aber auch
die Energie dieser Komposition bestanden nach diesen Vorgängern in höchsten Ehren.
Klaus Christa